Antworten zu den häufigsten Fragen rund um den Wolf.
Bis heute ist die legale Tötung eines Wolfes in Italien nie genehmigt worden und der Wolf gilt als streng geschützte Art.
Für Österreich ist der Wolf im Anhang IV der EU-Habitatrichtlinie aufgeführt und daher ebenfalls streng geschützt.
Der Wolf ist in Frankreich eine streng geschützte Art, nachdem die Bestimmungen der Berner Konvention und die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU in nationales Recht umgesetzt wurden. Seit 2004 existiert ein Managementplan. Neben dem Monitoring des Zustands der Population finanziert der französische Staat auch Maßnahmen zum Schutz der Nutztiere und entschädigt die Züchter und Halter für Verluste, die durch Übergriffe von Wölfen entstehen. Die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie erlaubt den Abschuss der Wölfe zum Schutz von Nutztieren, wenn andere Maßnahmen fehlgeschlagen sind und wenn die Lebensfähigkeit der Wolfspopulation durch den Eingriff nicht bedroht ist. Frankreich hat daher ein Protokoll aufgesetzt, das auf schrittweisen Interventionen beruht, je nach Schwere und Wiederauftreten von Wolfsangriffen auf eine bestimmte Herde. Die Interventionen werden von öffentlichen Akteuren streng überwacht und durchgesetzt. Im schlimmsten Fall führt eine spezielle Einheit der französischen Agentur für biologische Vielfalt die Entnahme durch.
Die „Large Carnivore Initiative for Europe“ (LCIE), eine Expertengruppe zu großen Beutegreifern in Europa, hat Richtlinien zur Terminologie und zum Umgang mit habituierten Wölfen erarbeitet. Eine grundlegende Gewöhnung an den Menschen ist für Wildtiere, die in von Menschen geprägten Landschaften in Europa leben, lebenswichtig: Es wird nicht als problematisch angesehen, wenn Wölfe Menschen, Gebäude und menschliche Aktivitäten tolerieren, solange sie in einer gewissen Entfernung bleiben und kein direktes Interesse an den Menschen selbst zeigen. Wenn dieser Anpassungsprozess jedoch durch wiederholte positive Reize (z.B. Fütterung) stark und gefestigt wird, können Wölfe ihr natürliches Verhalten ändern und vertraut, d.h. habituiert, werden. Ein habituierter Wolf erkennt den Menschen nicht mehr als Bedrohung, toleriert die Anwesenheit von Menschen, indem er sich ihnen aus nächster Nähe (weniger als 30 m) aktiv nähert, auch wiederholt. Für diese potenziell gefährlichen Tiere wird von der LCIE ein spezifisches Management empfohlen.