Erster LWA EU Networking Workshop zu verantwortungsvollem Wolfsökotourismus und Junior Citizen Programmen für den Naturschutz
Am 16. März fand der erste online Vernetzungsworkshop des LIFE WolfAlps EU Projektsstatt, der Expert:innen aus verschiedenen Ländern zu den Themen Ökotourismus und Umweltbildung zusammenbrachte. Das Treffen diente dem Austausch von Erfahrungen und bewährten Methoden aus LIFE- und Nicht-LIFE-Initiativen, um Kontakte zu knüpfen und einen dauerhaften Austausch von Wissen und Know-how zu initiieren.
Die Verbesserung der Koexistenz zwischen Wölfen und menschlichen Aktivitäten durch einen partizipativen Ansatz ist die Herausforderung und das Hauptziel des LIFE WolfAlps EU Projekts. Die Koexistenz mit dem großen Beutegreifer erfordert den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen beteiligten Akteur:innen und einen kontinuierlichen Vergleich der angewandten Methoden und Ergebnisse, um die umgesetzten Strategien ständig zu verbessern. Aus diesem Grund spielen die Vernetzung und der Austausch von best practise Beispielen eine sehr wichtige Rolle für LIFE WolfAlps EU.
An dem Workshop nahmen 11 Referent:innen aus Italien, Portugal, Slowenien, Frankreich, Belgien und den USA teil, die in Schutzgebieten, Universitäten und Verbänden tätig sind. Der erste Teil des Vormittags war dem Ökotourismus zum Thema Wolf gewidmet, während im zweiten Teil Aktivitäten zur Einbeziehung junger Menschen in den Umweltschutz erörtert wurden.
LIFE WolfAlps EU entwickelt verantwortungsvolle Ökotourismus-Initiativen, wobei ökotouristische Produkte und Pakete der Schlüssel zur Entdeckung der biologischen Vielfalt, Geschichte und Kultur der Alpenregion sind. Das Projekt ist auch sehr aktiv in der Einbindung der jungen Generation, eine starke und effektive langfristige Investition zur Unterstützung des Naturschutzes, insbesondere durch das Young Ranger Programm. Irene Borgna (Aree Protette Alpi Marittime, Bildungsbüro) sprach darüber in ihrer Präsentation, mit der die Veranstaltung eröffnet wurde.
Es ist eine Tatsache, dass die Konflikte, die sich aus den negativen wirtschaftlichen Auswirkungen von Wolfsrissen bei Nutztieren, ergeben, zu den brennendsten Fragen gehören, mit denen sich die Politik zum Schutz des Wolfes heute auseinandersetzen muss. Andererseits zeigt sich, dass der Wolf als charismatische Tierart auch Vorteile in den Bereichen Bildung und Forschung, regionales Marketing und Produktvermarktung sowie sozioökonomische Vorteile durch den Ökotourismus mit Wildtieren bringen kann.
Irena Kavčič (Universität Lubljana, LWA-EU-Partner) gab einen Überblick über das Programm „Carnivore friendly in Slovenia„, ein Label, das Produkte und Dienstleistungen unterstützt, die mit Respekt für die Koexistenz mit großen Beutegreifern hergestellt werden, von Käse über Honig bis hin zu Kunsthandwerk, nicht zu vergessen touristische Unterkünfte und Wanderführer. Kavčič stellte auch die Leitlinien für einen verantwortungsvollen Ökotourismus zum Thema Wolf vor, die im Rahmen des LIFE WolfAlps EU Projekts und in Zusammenarbeit mit der Large Carnivore Initiative for Europe (LCIE), einer Fachgruppe der International Union for Conservation of Nature, die sich mit europäischen großen Beutegreifern beschäftigt, entwickelt wurden.
Es ging aber nicht nur um Sichtungen oder die Suche nach Spuren: Der Ökotourismus zum Thema Wolf kann sich auch auf kulturelle Aspekte konzentrieren, die auf der jahrtausendealten Beziehung zwischen Mensch und Wolf und der symbolischen Bedeutung dieses Tieres in unseren Traditionen beruhen. Dies wurde von Francisco Álvarez (CIBIO-InBIO/BIOPOLIS, Portugal) erörtert, der das Beispiel Nordportugals anführte, wo der symbolische Wert des Wolfes und die Geschichte der Beziehung zu diesem großen Beutegreifer das touristische Angebot bereichern und so die Koexistenz mit den ländlichen Gemeinschaften fördern.
Für mehr Informationen:
Dowload Programm.
Download Book of abstracts für mehr Informationen zu den Präsentationen.
Download hier die Präsentationen der Referent:innen und zusätzliche Dokumente.
Der Workshop kann hier nachgesehen werden.
