Monitoring

Der erste nationale Plan zum Monitoring der Wölfe in Italien startet im Herbst 2020: Das Projekt LIFE WolfAlps wird die Alpenregionen koordinieren.

13 August 2020
bigfive

Zum ersten Mal, seit der Wolf als geschützte Art gilt, schließen sich verschiedene nationale italienische Institutionen zusammen, um gleichzeitig die Verbreitung der Art von den Alpen bis Kalabrien zu schätzen, und zwar anhand von standardisierten Probenahmen und Protokollen, die vom Istituto Superiore per la Protezione e la Ricerca Ambientale (ISPRA) entwickelt wurden. Das Umweltministerium beauftragte ISPRA mit der Erstellung einer aktualisierten Schätzung der Verbreitung des Wolfes auf nationaler Ebene. Um auf diese ambitionierte Herausforderung zu reagieren, hat ISPRA eine hochspezialisierte Arbeitsgruppe unter Beteiligung von ZoologInnen und GenetikerInnen ins Leben gerufen und eine Zusammenarbeit mit Federparchi Europarc Italia (dem italienischen Verband der Parks und Naturreservate) und dem Projekt LIFE WolfAlps EU begonnen.

Die Experten von ISPRA haben mit Unterstützung eines Pools von Universitätsforschenden auf äußerst innovative Weise ein probabilistisches Stichprobendesign mit den fortschrittlichsten Erhebungstechniken für diese Tierart kombiniert, um eine Schätzung der Wolfspopulation und ihrer Verbreitung zu erhalten. Zwischen Dezember 2020 und März 2021 werden Felddaten auf der Grundlage homogener operationeller Protokolle gesammelt, wobei vorgegebene Routen in etwa 1.000 Zellen von je zehn Quadratkilometern, die über das gesamte Staatsgebiet verteilt sind, abgesucht werden. Die Ergebnisse des nationalen Monitorings werden veröffentlicht und detailliert dargestellt, um eine glaubwürdige und verlässliche wissenschaftliche Wissensbasis zu schaffen.

Das Projekt LIFE WolfAlps EU wird insbesondere Erfahrungen, Fachwissen und das Netzwerk von Monitoring-Akteuren zur Verfügung stellen, das bereits mit dem vorangegangenen Projekt LIFE WolfAlps aufgebaut wurde. Es wird die Probenahme in den Alpenregionen von Ligurien (ökologischer Korridor, der die Wolfspopulationen der Alpen und des Apennins verbindet) bis Friaul-Julisch Venetien koordinieren und umsetzen. Das zu beprobende Gebiet ist viel größer als in der Vergangenheit und umfasst auch Gebiete in geringen Höhenlagen und städtische Gebiete. Aus diesem Grund wird es unerlässlich sein, die Anzahl der Akteure durch die Ausbildung neuer Freiwilliger zu erhöhen.

Da sie immer daran interessiert ist die Entwicklung der Wolfspopulation zu verstehen, wird die Jägerschaft stark in die Projektgebiete eingebunden sein. Der Italienische Alpenverein, der italienische Verband der Umwelt- und Wanderführer, der Verein Io Non Ho Paura del Lupo – allesamt Unterstützer des Projekts – sowie viele andere Verbände haben die Einladung zur Teilnahme an der Ausbildung und dem Monitoring an ihre Mitglieder weitergegeben.