Update zu den in Genua und Savona gefangenen und mit GPS-Halsbändern versehenen Wölfe
Am Morgen des 24. Januar wurde das Umweltamt der Region Ligurien auf die Anwesenheit eines mutmaßlichen Wolfs im Garten des ehemaligen Pastorino-Krankenhauses in Genua Bolzaneto aufmerksam gemacht, in dem verschiedene öffentlich zugängliche Einrichtungen untergebracht sind.
Vor Ort bestätigten die Mitarbeiter:innen, dass es sich um einen erwachsenen Wolf handelte, der sichtlich verängstigt war und einen Ausweg suchte. Höchstwahrscheinlich war das Tier in der Nacht aus den Wäldern oberhalb der Autobahn A7 ins Tal gekommen und hatte in den Gärten rund um die Gesundheitseinrichtung Zuflucht vor dem Verkehr gesucht. Mit Hilfe von Tierärzten wurde das Tier dann sediert und mit einer Transportbox in eine Tierarztpraxis gebracht, um seinen Gesundheitszustand zu überprüfen.
Der Wolf, ein erwachsener Rüde von etwa 2 Jahren und einem Gewicht von etwa 30 kg, wurde mit einem GPS-Halsband versehen und wieder in den Hügeln oberhalb von Genua freigelassen. Dank des GPS-Halsbandes wird es also möglich sein, seine Bewegungen zu überwachen und zu prüfen, ob er zu den Rudeln in dem Gebiet gehört. Bereits am Morgen nach der Freilassung bestätigten die Bewegungsdaten den Erfolg der Maßnahmen: Der Wolf bewegte sich in Richtung Westen, in ein unzugängliches und wildes Gebiet.
Apropos Bewegungsdaten: Die Überwachung des im März 2023 in der Via Firenze in Savona aufgefundenen Wolfs geht weiter: Der Wolf, ein etwa drei Jahre alter Rüde, wurde im Juli 2023 mit einem GPS-Halsband versehen in die Freiheit entlassen, nachdem er sich von einem – bei einem Sturz erlittenen -komplizierten Bruch des rechten Oberschenkels erholt hatte. Seitdem ist das Tier weitergewandert, zunächst nach Westen, über Frankreich und dann auf der piemontesischen Seite zurück nach Italien. Anschließend kehrte der Wolf fast bis an den Ort seiner Freilassung zurück und ging dann wieder in Richtung Westen. Er befindet sich derzeit im Piemont, wandert aber weiter. Äußerst interessant ist die Tatsache, dass das Tier, das in einem städtischen Umfeld gefangen wurde (er war in einem kleinen Innenhof gefangen, wahrscheinlich durch einen Sturz von einem überhängenden Dach), nach seiner Freilassung keine Tendenz mehr zeigte, sich in von Menschen stark geprägten Umgebungen aufzuhalten, sondern sich so weit wie möglich in wilden Gebieten und in großen Höhen aufhielt und sich von Wildtieren ernährte.
Diese beiden Beispiele zeigen, dass Wölfe, die in einem städtischen Umfeld gefunden werden, vielleicht in Notlagen, wie diese beiden in Savona und Genua aufgefundenen Männchen, nicht unbedingt vertraute oder gar ans Stadtleben angepasste Tiere sind, sondern möglicherweise bei ihren Erkundungen zufällig dort in Schwierigkeiten gerieten.