Das Projektgebiet umfasst das gesamte italienische Alpengebiet: ein riesiges Gebiet von etwa 1.200 Kilometern Länge, mit einer Fläche von etwa 51.941 km², was etwa 27% der Gesamtfläche der Alpen entspricht. Das Projektgebiet erstreckt sich innerhalb der Grenzen von sieben Regionen, deren Fläche in unterschiedlichem Ausmaß von Bergen geprägt wird (zwischen 29% im Veneto und bis zu 100% im Aostatal). Darüber hinaus deckt das Projekt im westlichen Teil des Gebiets angesichts der jüngsten Ausbreitung in die Hügel und Ebenen auch das gesamte ligurisch-piemontesische Regionalgebiet ab.
Eine kontinuierliche Verfolgung führte zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur Ausrottung des Wolfes in den italienischen Alpen. In den Westalpen begann die natürliche Wiederbesiedlung in den 1990er Jahren: Hier wurden 1996-97 die ersten grenzüberschreitenden Rudel zwischen Italien und Frankreich dokumentiert. Obwohl illegale Verfolgung immer noch ein aktuelles und lokal problematisches Phänomen ist, hat sich der Bestand der Wölfe in den italienischen Alpen in den letzten zwanzig Jahren positiv entwickelt. In den Jahren 2017-2018 erreichte die Wolfspopulation in den italienischen Alpen insgesamt 51 stabile Wolfsrudel/-paare mit mindestens 293 Wölfen, die meisten davon in den Westalpen. Der zentral-östliche Teil der Population befindet sich in einer Expansionsphase. Er stammt weitgehend von einem ersten Paar ab, das 2012 in Lessinia gebildet wurde.
Der italienische Alpenraum ist derzeit ein wichtiges Verbindungsgebiet zwischen der Population im Apennin und der Wolfspopulation im Dinarischen Gebirge. Die natürliche Rückkehr der Art findet vor allem in ländlichen Gebieten in den Bergen statt. Neuerdings breiten sich die Wölfe auch in die hügeligen, im Tiefland gelegenen und stärker anthropogen geprägten Gebiete aus. Die Wechselwirkungen zwischen der Anwesenheit des Wolfes und der Nutztierhaltung waren schon immer eine Konfliktquelle: Es ist von grundlegender Bedeutung, vor Ort in Systeme zu investieren, um Angriffe auf Nutztiere zu verhindern und die Arbeit der Landwirte zu unterstützen, um die Koexistenz zwischen Wölfen und menschlichen Aktivitäten zu fördern.
