Abgeschnittenes Telemetriehalsband gefunden: möglicherweise illegaler Abschuss

Illegale Verfolgung ist nach wie vor eine der Ursachen für den Tod von Wölfen in Italien. Ein neuer, wahrscheinlicher Fall kommt aus der Region Alessandria, in einem Tieflandgebiet, in dem der Wolf erst seit kurzem vorkommt.

Das GPS-Telemetriehalsband, das im vergangenen September an einem jungen Wolf angebracht worden war, wurde abgeschnitten und in einem Bach versteckt gefunden.

Das zweijährige Männchen war am 27. September 2022 entlang der S.P. 14 in der Gemeinde Castagnole Monferrato in der Provinz Asti (Piemont, Italien) vom CANC (Centro Animali Non Convenzionali) der Veterinärmedizinischen Universitätsklinik der Universität Turin, einem Zentrum für die Betreuung von Wildtieren in Not, aufgefunden worden. Nach der stationären Aufnahme und Behandlung wurde das Tier Anfang Oktober wieder in die freie Wildbahn entlassen und mit einemTelemetriehalsband versehen, damit seine Bewegungen überwacht werden konnten. Die Operation wurde von der Provinz Asti mit wissenschaftlich-technischer Unterstützung durch das Regionale Referenzzentrum für große Beutegreifer und das DBIOS der Universität Turin in Zusammenarbeit mit der ISPRA durchgeführt.

In den ersten 15 Tagen nach seiner Freilassung legte das Tier eine lineare Gesamtstrecke von etwa 186 km zurück und bewegte sich dabei ein Gebiet von mindestens 160 km2 zwischen der Provinz Asti und der Provinz Alessandria. Im Winter hielt sich der Wolf zusammen mit dem Rudel, zu dem er gehörte, in den Hügeln zwischen Alessandria und Casale auf. Die Analyse der Daten, die durch die Überwachung mit Telemetriehalsbändern gewonnen wurden, ist Gegenstand eines Dissertationsprojekts.

Dank des Monitorings wurde sofort vor Ort gesucht, als das Halsband ein Mortalitätssignal sendete (ein Signal, das gesendet wird, wenn das Halsband für eine bestimmte Zeit an der gleichen Stelle ist). Die Suche wurde in Begleitung eines Giftsuchhundeteams durchgeführt und führte zur Entdeckung des Halsbandes, das abgeschnitten und in einen Bach unter einer Überführung in der Gemeinde Cuccaro Monferrato geworfen worden war. Von dem Wolf der es trug wurde keine Spur gefunden, aber die Entdeckung des abgeschnittenen Halsbandes lässt auf illegale Verfolgung schließen.