„Phase 1“ des italienischen Wolfsmonitoring ist abgeschlossen
Mit dem Ende der systematischen Erfassung von Anzeichen für die Anwesenheit von Wölfen im Feld am 31. März endete die „Phase eins“ des ersten nationalen Wolfsmonitorings, das im Herbst 2020 vom Umweltministerium (jetzt Ministerium für den ökologischen Wandel) gestartet und von ISPRA koordiniert wurde.
Das LIFE WolfAlps EU Projekt koordinierte das Monitoring in allen Alpenregionen, von Piemont bis Friaul-Julisch-Venetien, sowie im ligurisch-piemontesischen Apennin. In diesen Gebieten waren etwa 1000 Akteure beteiligt, die etwa 1250 Transekte abfuhren und gingen und das von Oktober bis März regelmäßig wiederholten, um eine Strecke von über 8000 Kilometern zurückzulegen.
Das Monitoring-Netzwerk in den Alpen umfasst Regionen, National- und Regionalparks, die Forstpolizei, Techniker:innen von Jagdgebieten und 40 Verbände, darunter WWF, Cai, Legambiente, Lipu, Aigae. Ein besonderer Dank gilt den Freiwilligen, die auf ihre Kosten und in ihrer Freizeit einen wesentlichen Beitrag geleistet haben, sowie den Kofinanzierern des LIFE-Projekts und insbesondere der Fondazione Capellino.
Die Feldarbeit war sehr anspruchsvoll, aber notwendig. Es ist nicht möglich, alle in einem Gebiet lebenden Wölfe zu zählen, da diese Art schwer fassbar ist und sehr weite Strecken zurücklegt. Die wichtigste Neuerung des Monitorings 2020-2021 ist seine nationale Dimension: Es ist das erste Mal, dass in Italien ein systematisches, gründliches und koordiniertes Monitoring auf nationaler Ebene stattfindet.
Bislang war die Halbinsel in Bezug auf das Wolfsmonitoring zweigeteilt: In den Alpen wurden seit der Rückkehr der ersten Rudel in den 90er Jahren koordiniert Daten erhoben, wenn auch mit einer gewissen Diskontinuität (z. B. fehlten Daten von 2012 bis 2014 und von 2019 bis 2020). Im Zeitraum 2017-2018 wurden mindestens 293 Wölfe in den italienischen Alpenregionen geschätzt (eine Zahl, die inzwischen veraltet ist). Das Wolfsmonitoring auf der italienischen Halbinsel wurde nicht koordiniert durchgeführt, sondern jede Institution war für ihr eigenes Gebiet zuständig (daher gab es Diskrepanzen bei Zeitplan und Methoden). Nach einer neueren Schätzung, bei der alle auf der Halbinsel erfassten Daten zusammengezählt wurden, gibt es dort zwischen 1000 und 2500 Wölfe.
Im April beginnt die „zweite Phase“ des Monitorings: Alle gesammelten Daten werden validiert, gespeichert und die biologischen Proben werden an die verschiedenen genetischen Referenzlabors geschickt. Nach Abschluss der genetischen Analysen werden die Ergebnisse mit Informationen aus Video- und Kamerafallen, verifizierten Direktbeobachtungen, Fährten und Daten aus dem akustischen Wolfsmonitoring zusammengeführt. Anschließend werden alle Daten ausgewertet, um eine Schätzung der Wolfsverbreitung und der Mindestanzahl der in Italien lebenden Wölfe zu erhalten.
Bis Ende 2021 werden wir also die erste Schätzung der Wolfszahlen auf nationaler Ebene haben. Ein wichtiger Index, der von der Europäischen Kommission gefordert wird, da der Wolf in Anhang IV der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie angeführt ist und diese Schätzungen für Managemententscheidungen äußerst wichtig sein werden. Der erste Schritt für das Wolfsmanagement ist in der Tat eine solide Kenntnis des Populationsstatus, die durch standardisierte Methoden gewonnen wird.